Letzte Titelchance leichtfertig vergeben

Nur 2 Wochen nach dem Punktspiel in Ostritz folgte an gleicher Stelle das Spiel um den Einzug ins Finale des Kreispokals. Nach dem 3:3 in „Notbesetzung“ war man auf VFB-Seite optimistisch, standen doch diesmal bis auf J. Nicko alle Stammspieler zur Verfügung. Verstärkung erhielten wir noch von der C-Jugend mit dem Tormann Konrad Kühlewind und R. Roth. Die Aufstellung wurde etwas offensiver vorgenommen, es sollte diesmal mehr spielerisch erreicht werden. Die ersten fünf Minuten funktionierte das ganz gut. Nach einigen Kombinationen setzte sich S.Marks durch, konnte den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Es sollte für lange Zeit die einzige gute Aktion des VFB bleiben. Denn nun übernahm Ostritz die Initiative, ließ den Ball gut laufen und bewegte sich mannschaftlich sehr gut auf dem Feld. Genau das ließ der VFB fortan vermissen. Nach vorn wurden nur noch Einzelaktionen gestartet, welche durch gut doppelnde Ostritzer im Ansatz unterbunden wurden. Auch die Abwehrarbeit wurde nicht im Verbund durchgeführt. So wurde vor dem 1:0 L. Roth sträflich allein gelassen, speziell aus dem Mittelfeld kam dort keine Unterstützung. Der Spielaufbau fand nur noch über nach vorn geschlagene Bälle in die Mitte statt, die dann schnell wieder zurückkamen. Bezeichnend ist, dass der beste Mann der ersten Hälfte wenn nicht des ganzen Spiels unser Tormann K. Kühlewind war, der in dieser Phase unsere Mannschaft mit einigen Paraden vor einem noch höheren Rückstand bewahrte. Geradezu slapstickartig das 2:0. Nach einem Eckball segelte der Ball durch unseren Strafraum, mindestens 4 VFB-Spieler sprangen daran vorbei und am langen Pfosten bedankte sich ein Ostritzer Stürmer für die Einladung. Das war dann auch der Halbzeitstand. In der Pause versuchte das Trainerteam die Mannschaft noch mal aufzurichten, wechselte den an diesem Tag etwas glücklosen L. Roth aus. Gleich danach meldeten sich noch zwei weitere Spieler verletzt, sodass der eine oder andere „lustlose“ Spieler auf dem Platz blieb. In der 45. Minute fiel dann die vermeintliche Vorentscheidung durch einen wunderschön getretenen Freistoß zum 3:0.
Wenn an diesem Tag beim VFB überhaupt etwas gelingen sollte, dann über Einzelaktionen.
M. Radestock drang in der 57. Minute in den Strafraum ein und kam zu Fall. Den Elfmeter verwandelte S. Marks sicher - wahrscheinlich seine beste Aktion in diesem Spiel. Danach schien der VFB etwas reißen zu wollen, zwang Ostritz jetzt zu Fehlern und der wie immer vorbildlich kämpfende Kapitän A. Resch erzielte in der 75.Minute den Anschlusstreffer. Nun keimte noch einmal Hoffnung auf, die aber nur eine Minute später schnell wieder zunichte gemacht wurde. P. Schulz verwechselte schnelle Ausführung mit überhastet und trat bei seinem Abstoß in den Rasen, sodass der Ball direkt beim Gegenspieler landete und dieser sich mit einem Sonntagsschuss zum 4:2 bedankte. In der Nachspielzeit fiel auch noch das 5:2. A. Resch gab trotzdem nicht auf, überlief die gesamte Abwehr und flankte in die Mitte, wo eigentlich niemand stand, aber ein Ostritzer Spieler den Ball an die Hand bekam. Der sehr gut leitende Schiri gab noch einmal Elfmeter in der 82.Minute, den Ana selbst zum Endstand verwandelte.
Danach war Schluss und der VFB um eine Enttäuschung reicher. Es wird ein Rätsel dieser Mannschaft bleiben, warum sie ihr zweifellos vorhandenes Potenzial so selten abruft. Speziell die Führungsspieler (und damit ist nicht der jüngere Jahrgang gemeint) sollten sich fragen, warum sie bei entsprechender Gegenwehr das Fußballspielen vergessen.
Glückwunsch aber an einen verdienten Sieger Ostritz, die mit einer geschlossen guten Mannschaftsleistung die wahrscheinlich vorher mit ihrem Trainer (der am Spieltag verhindert fehlte) besprochene Taktik bis zum Ende umsetzte.

Tore:
18.min 1:0,
38.min 2:0,
45.min 3:0,
57.min 3:1 S. Marks ,
75.min 3:2 A. Resch,
76.min 4:2,
81. min 5:2,
82.min 5:3 A. Resch

 VFB: K. Kühlewind, L. Roth( 40.min N. Schelzke) P. Schulz, Dom. Fietz, M. Radestock, A. Siderov, K. Hildebrandt, A. Resch, M. Fleischer (40.min De. Fietz), S. Marks, E. Lorenz (51.min R. Roth)