Über den Kampf zum Spaßfußball

B. Husgen
10.PST Kreisoberliga, Weißwasser am SA, 02.11.2013

VfB Weißwasser 1909                         4    ( 1 )           
SG Medizin Großschweidnitz            1    ( 0 )

Eigentlich schade, dass die Begegnung zwischen dem VfB Weißwasser und der SG Medizin Großschweidnitz dann nach 93 Minuten abgepfiffen wurde. Hatten sich doch die Kicker vom Turnerheim so in die Partie gekämpft, dass das Spiel richtig Spaß machte.
Zu Beginn war deutlich zu erkennen, dass die Gastgeber aus sicherem Ballbesitz agieren wollten und doch ließen sich die Gäste nicht ganz vom Spielgerät fern halten. Ein erstes Achtungszeichen setzten die Großschweidnitzer in der 5.Minute, als Steven Knobel vorm Angreifer durch Rauslaufen rettete, beim sofortigen Nachschuss das Glück des Tüchtigen hatte. Auf der Gegenseite nahm Stefan Beil mit einem Kopfball nach präziser Flanke von Silvio Pätzold Maß. Und letztgenannter bereitete dann auch den ersten Treffer der Gastgeber in der 11.Minute vor. Sebastian Winkler fackelte darauf nicht lange und zog trocken ins rechte untere Eck zum 1:0 ab.
In der Folgezeit versteckten sich die Teams nicht und gelangten auf beiden Seiten zu Tormöglichkeiten. Zeitweise versuchte der VfB sogar zu zaubern, musste aber genauso hinten aufpassen. Über Matthias Seifert rollte in der 20.Minute ein gefährlicher Konter, dann rettete Sebastian Winkler in Zusammenarbeit mit Martin Tzschacksch in der 24.Minute im eigenen Strafraum und der Schuss von Marcel Lucas in der 25.Minute verfehlte knapp das Gehäuse. Danach kamen die Glasmacherstädter zusehends besser ins Spiel und der zweite Treffer schien eine Frage der Zeit. In der 35.Minute brachte Sebastian Winkler das Leder von links auf Robert Balko, der im Sprung akrobatisch den Ball über die Linie kicken wollte. In der 37.Minute versuchte es Marc Gaumer mit einem Fernschuss, den der Keeper nicht festhielt und dann beteiligte sich auch Steffen Kästner mit am Angriffsgeschehen, als er in Minute 38 Schlussmann Markus Neugebauer mit seinem flachen Schuss zu einer Glanzparade zwang. Marko Adamczak, der stets einen guten Blick für den frei stehenden Mitspieler hatte, leitete in der 39.Minute durch sein Dribbling und dem Pass auf Marc Gaumer einen nächsten guten Angriff ein. Der Abschluss vom Marcus Schünemann verfehlte auch hier nur knapp den Kasten. Eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt hätten die Männer des VfB den Sack zumachen können, um in Sicherheit die zweite Hälfte anzutreten.
Vielleicht fühlte sich das Team aufgrund der überlegenen Spielweise doch zu souverän, auf jeden Fall wurde es in der 48.Minute eiskalt erwischt. Nach einer Sinnespause schaltete Marcel Lucas am schnellsten und brachte den Abstauber zum Ausgleich über die Linie. Angenehm zu sehen war danach, wie sich die gesamte Mannschaft aus dieser Situation zuerst raus kämpfte und danach raus spielte. Und wieder war es Sebastian Winkler, der in der 53.Minute einen Torwartabpraller nach Flanke von Marcus Schünemann nutzte, um die Platzbesitzer mit 2:1 in Führung zu bringen. Den wohl schönsten Angriff des Spieles sahen die Zuschauer in der 62.Minute. Marko Adamczak leitete diesen auf Stefan Beil, der mit Hackentrick Silvio Pätzold bediente um den am rechten Pfosten anstürmenden Sebastian Winkler in Kopfballposition zu bringen. Leider verfehlte die Kugel das Tor. Stefan Beil bekam danach einen Abpraller in den Lauf, traf allerdings den Ball nicht richtig. Und noch in derselben Minute legte Marc Gaumer Robert Bens auf, der das Leder an den Torwinkel klatschte. Das waren drei hochkarätige Gelegenheiten innerhalb von zwei Minuten.
Da der Ball spielerisch nicht über die Torlinie rollte, machte es Marcus Schünemann dann in der 73.Minute aus einer Standardsituation. Seinen genialen Freistoß versenkte er zum 3:1 in das Dreiangel. Nun waren die Gäste auf Schadensbegrenzung aus. In der 80.Minute hätte das schon danebengehen können. Martin Tzschacksch schickte mit einem genauen Diagonalpass Sebastian Winkler, der das Leder nicht mehr unter Kontrolle bekam. Auch unter den Zuschauern und Fans war Leben eingezogen und sie trieben ihre Mannschaft voran. Und trotzdem half das bei Stefan Beil alles nichts, denn zweimal verfehlte er innerhalb einer Minute den leeren Kasten, nachdem Keeper Neugebauer bereits geschlagen war. Zuerst arbeitete Sebastian Winkler vor und in der 2.Situation dann Marc Gaumer.
Im Gegenzug gab es wieder zwei Lebenszeichen unserer Gäste. Der Torschütze brachte einen Volleyschuss aus ca. 30 m an den Pfosten. Und eine fast identische Situation aus der ersten Hälfte, als Keeper Knobel weit vorm Gehäuse rettete, der Notschlag allerdings bei Mathias Keller landete und dessen Schuss dann in die Arme des schnell zurück gelaufenen Torwartes ging.
Mit dem nächsten Angriff in der 85.Minute rückte die Mannschaft des VfB aber alles wieder ins richtige Licht. Dem eingewechselten Christopher Robel gelang von halb rechts ein platzierter flacher Schuss, der den Endstand von 4:1 bedeutete.
Mit dieser Partie knüpften die Schützlinge von Andreas Helbig, auch trotz aller notwendig gewordenen Umstellungen im Team, an die gute Leistung von Zittau an und setzten vor den Begegnungen gegen Neueibau und Neusalza-Spremberg ein Achtungszeichen.

Torfolge:
1:0 Sebastian Winkler (11.),
1:1 Marcel Lucas (48.),
2:1 Sebastian Winkler (53.),
3:1 Marcus Schünemann (73.),
4:1 Christopher Robel (84.)

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Steffen Kästner, Przemyslaw Adamczak, Martin Tzschackasch, Silvio Pätzold, Robert Bens (77.Christopher Robel), Marc Gaumer, Sebastian Winkler (86.Tom Wiesner), Marcus Schünemann, Stefan Beil (83.Jens Söer)
Gelbe Karte: keine

Aufstellung SG Medizin Großschweidnitz: Markus Neugebauer – Rafal Zybowski, Marcel Lucas, Mathias Keller, Denny Steffan, Martin Herklotz, Martin Berndt, Andreas Winkler, Matthias Seifert, Martin Kürbis (75.Chris Drewniok), Stefan Kristen (72.Daniel Herklotz)
Gelbe Karte: keine

Schiedsrichter: Thomas Hayn (Energie Görlitz)
Linienrichter: Tom Hähnchen (Holtendorfer SV) und Ole Lange (NFV Gelb-Weiß Görlitz 09)
Zuschauer: 116