B. Husgen: VfB in der Hinrunde auf Achterbahnfahrt

Zum Ende der Hinrunde belegt der VfB Weißwasser 1909 in der Kreisoberliga den achten Tabellenrang. Nach dem Vorjahresergebnis, dem guten Auftakt und als teilweise mit gehandelter Aufstiegsaspirant ist dieser Mittelfeldplatz aus vorsaisonaler Sicht nicht zufriedenstellend. Allerdings sind inzwischen die Umstände zu bedenken, die dazu führten und eine deutlich bessere Platzierung nicht zuließen.
Neu zur Mannschaft stießen im Sommer Marko Adamczak, der über viel Erfahrung auch im höher klassigen Bereich verfügt. Außerdem hat Marko als einzigster bisher alle Partien für den VfB Weißwasser bestritten. Er ist auf mehreren Positionen einsetzbar und zeigt konstant gute Leistungen. Norman Reher kam vom SV Klitten nach Weißwasser, fand anfangs toll ins Team, plagte sich aber später mit Verletzungs- bzw. Erkrankungssorgen und will zur Rückrunde wieder durchstarten.
Zu Beginn der Spielzeit 2013/14 mit dem Sieg in Rietschen legten die Glasmacherstädter eine richtige Nummer vor. Das Sturmtrio (Reher, Beil, Skrzypczak) passte und die „Torfabrik“ sorgte für Treffer. Das setzte sich in der folgenden Partie gegen einen der Aufsteiger fort, wobei diesmal die Abwehr um Center Robert Balko und Keeper Steven Knobel noch einen drauf setzte und die Null hielt. Tomasz Skrzypczak zählte nach dem 2.Punktspieltag bereits sechs Treffer auf seiner Haben-Seite. Ehrfürchtig schaute die Liga in Richtung Weißwasser.
Doch die zweite Halbzeit im Revierderby gegen den SV Lok Schleife am folgenden Wochenende brachte einen Knackpunkt. Nach der Führung zur Pause ließen es die Männer vom VfB zu ruhig an gehen und wurden von der Lok noch einge- und überholt.
Diese unnötige Niederlage schmerzte, aber die Männer um Trainer Andreas Helbig zogen die richtigen Schlüsse und weiter ging´s im Dreiertakt. Der Ostritzer BC und auch der LSV 1951 Spree mussten die Punkte dem VfB aus Weißwasser lassen. Gegen Ostritz konnte verletzungsbedingt Tomasz Skrzypczak nicht mitwirken, gegen Spree versuchte er es eine reichliche Hälfte unter Schmerzen. Besonders Marc Gaumer zeigte sich hier schuss- und torfreudig und weitere junge Spieler wie Marcus Schünemann (ein genialer Freistoß) und Tom Wiesner (per Kopf) kamen ebenfalls zu Treffern.
Beim Duell mit dem ersten Absteiger aus der Bezirksliga, dem FSV Oppach auf heimischem Rasen, gelang den Männern mit einem Last - Minute – Tor oder besser noch Overtime - Tor durch Stefan Beil der Ausgleich und damit ein Punktgewinn. Lange Zeit sah das nicht danach aus, weil der VfB an seinen eigenen Möglichkeiten scheiterte. Inzwischen kamen Spieler der zweiten Mannschaft (Jens Söer, Robert Haberland) zum Einsatz, um das Team zu verstärken. Das nun dauerhafte Fehlen des Goalgetters machte sich schmerzlich bemerkbar, einerseits als Torschütze, andererseits auch als Leitfigur.
Der VfB hielt sich auf dem 3.Tabellenrang und schnupperte vorn mit. Auch noch als am 7.Punktspieltag beim FV Rot-Weiß 93 Olbersdorf eine ganz schwache Leistung zur Niederlage führte.
Immer wieder musste das Team mit Ausfällen zurechtkommen und mit einer veränderten Aufstellung antreten. Auch die folgende Partie zu Hause gegen die Oberlausitzer Reserve aus Neugersdorf blieb punktfrei für die Gastgeber. Ein weiterer Ausfall stand nun zu Buche: Rafal Zych wird trotz seiner inzwischen erfolgten Rückenoperation dem Fußball „adieu“ sagen. Nicht nur für ihn selbst ist das ganz bitter, auch dem Team fehlt er. Die Mannschaft bedankt sich bei ihm für seinen Einsatz. Außerhalb, verspricht Rafal, bleibt er dem VfB treu.
Einen Hoffnungsschimmer brachte die Vorstellung der Weißwasseraner im Stadion an der Weinau in Zittau zum 9.Punktspieltag. Die in Bedrängnis stehenden Zittauer, die unbedingt punkten wollten, konnten mit dem knappsten Resultat besiegt werden. Besonders Abwehrspieler Martin Tzschacksch war hier Matchwinner, aber auch Silvio Pätzold, der das goldene Tor schoss. Die folgende Begegnung zu Hause gegen Großschweidnitz entschieden die Kicker vom Turnerheim deutlich für sich. Sebastian Winkler, ein weiterer Spieler der zweiten Mannschaft, lief zur Höchstform auf und beteiligte sich mit zwei tollen Treffern am Sieg.
Gegen die unangenehm zu bespielenden und in schlechter Erinnerung aus der Vorsaison stehenden Neueibauer gelang auswärts ein torloses Unentschieden. Wieder blieben die Chancen des VfB ungenutzt. Doch auch am 12.Punktspieltag waren Treffer Fehlanzeige, allerdings in einer chancenarmen Partie von Weißwasseraner Seite. Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg besiegte erstmals den VfB am Turnerheim und in der Kreisoberliga.
Was bis zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnte, es blieb für die Männer aus der Glasmacherstadt der letzte gezählte Punktspieltag der Hinrunde. Der Friedersdorfer LSV zeigte an, dass auf seinem Geläuf eine Partie nicht ausgetragen werden kann. Erinnerungen an die „Wasserfestspiele“ aus der letzten Spielzeit wurden wach. Nachholezeitpunkt soll der 08.02.2014 sein.
Zum vorletzten Punktspiel der Hinrunde begrüßten die Kicker vom Turnerheim den zweiten Absteiger aus der Bezirksliga, den FSV Oderwitz 02. Eine denkwürdige Begegnung, die in der 51.Minute abgebrochen wurde, da sich der Spieler Tom Wiesner so schwer verletzte, dass eine längere Unterbrechung und die dann einsetzende Dunkelheit eine Fortsetzung dieser Partie nicht möglich machten. Tom ist inzwischen operiert und auf dem Weg der Besserung. Denkwürdig auch deshalb, weil die Gastgeber dem Gegner deutlich und chancenlos unterlegen waren. Allerdings scharrte am Spielfeldrand Tomasz Skrzypczak nach der Knieoperation schon wieder mit den Hufen, denn der Arzt gab inzwischen für seinen Einsatz grünes Licht. Neuer Termin zum Nachholen ist hier der 01.02.2014.
Obwohl in Weißwasser von Schnee noch keine Rede sein konnte, im Oberland in Löbau, ließ er sich pünktlich vorm letzten Punktspieltag vor der Winterpause schon fallen. Auch der Hartplatz war vereist, so dass diese Begegnung (wie die meisten anderen) nicht stattfinden konnte. Eine neue Ansetzung wird noch festgelegt.
Demzufolge war es dem VfB Weißwasser an den letzten drei Wochenenden nicht möglich zu punkten. Das holt er hoffentlich erfolgreich nach, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Zwischen den Meisterschaftsbegegnungen spielten sich die Männer in den Kreispokalrunden ins Viertelfinale. Hier wurde das Team kräftig durchgemischt und die aus dem B-Juniorenbereich aufgestiegenen Kicker (Beye, Hilsky, Wiesner) schnupperten Fußballluft in der 1.Männermannschaft.
Einige Fußballer arbeiten oder studieren auswärts und können dem Ball nur an den Wochenenden nachjagen, das wird auch so bleiben (Steffen Kästner, Christopher Robel…). Schön, dass sie ihrem Hobby trotzdem noch frönen. Das fehlende Training macht sich natürlich bemerkbar, außerdem sind sie verletzungsanfälliger.
Der VfB muss eine gute Vorbereitung absolvieren, d.h. die verletzten Spieler wieder an den Kader heranführen und den jungen weiter das Vertrauen schenken, damit diese in ein, zwei Jahren in der KOL ohne Probleme bestehen können. Mannschaftsleiter André Gundlack sieht das Team zwischen Platz 4 und 8, wobei bei guter Tagesform jeder Gegner geärgert werden kann.
Nun ist die Hallensaison im Gange, das Turnier in Rietschen beendete der VfB als Drittplatzierter. Gleich nach Silvester kämpften die Männer in der Hallenkreismeisterschaft und zogen ins Finale. Wichtig ist, dabei verletzungsfrei rauszukommen. Und für die Nachholespiele und die Rückrunde sollen einige Siege für Punkte auf dem Konto sorgen.
Nach der etwas Fußball ärmeren Zeit freuen sich sowohl Kicker als auch Fans, wenn das Leder auf dem Rasen wieder rollt. Interessiert verfolgen sie die Entwicklung in Sachen Eigenbetrieb der Sportstätte Turnerheim durch den VfB Weißwasser und natürlich den Bau vorerst des kleinen Kunstrasenplatzes als auch dann den Auftakt beim großen.