Ausgang mit Glücksgefühlen

B. Husgen
16.PST Kreisoberliga, Rietschen am SO, 29.03.2015
Nachholbegegnung

FC Stahl Rietschen                 0    ( 0 )
VfB Weißwasser 1909            1    ( 0 )

Die erste Nachholbegegnung des VfB Weißwasser beim Tabellenfünften, dem FC Stahl Rietschen, brachte einen ganzen Dreier. Lang verborgene Emotionen ließen das Team und die Fans frei.
Gegen diese kampfstarke Mannschaft muss erst einmal gewonnen werden!
Lange war der Ausgang offen und das lag keineswegs an mangelnden Chancen – eher doch an der Verwertung. Eric Hennig scheiterte in der 3.Minute per Kopf nach einer Vorlage von Lukasz Klima. Der Gegenangriff lief über Toni Kubisch, der seinen Weg parallel zum Strafraum nahm und in die Nahtstelle der Abwehr auf den durchgelaufenen Robert Balko ablegte. Der Abseitspfiff verhinderte weitere Aktionen.
In der 12.Minute setzte sich auf der rechten Seite Lukasz Szynke durch und drang in den Strafraum ein. Sein Abschluss verfehlte den langen linken Pfosten haarscharf.
Mit dem Freistoß des VfB, ausgeführt von Marc Gaumer in der 14.Minute von der linken Außenbahn, setzte das Team durch Toni Kubisch per Kopf ein erstes Achtungszeichen. Doch noch bestimmten zu viele Fehlpässe oder Ungenauigkeiten das Spiel des VfB. Alexander Ullrich prüfte Steven Knobel in der 16.Minute mit einem halbhohen Schuss. Das ganze Können von Oliver Kraatz war in der 19.Minute gefordert, als er in höchster Not den Ball vor Ondrej Brezar wegspitzelte. Einen Konter in der 22.Minute klärte Markus Radestock gerade noch vor der gefährlichen Zone gegen gleichen Spieler.
Durch ein Missverständnis zwischen Abwehr und Keeper in der 27.Minute ergab sich für den VfB eine unerwartete Gelegenheit, aber die Platzbesitzer konnten dann noch rechtzeitig eingreifen. Die Hereingabe von Ben Pohling in der 29.Minute flog im Strafraum an Freund und Feind vorbei. Ansonsten endete die Gefahr des VfB spätestens an der Strafraumgrenze, zumeist durch einen Ballverlust schon eher.
In der 32.Minute hätte Toni Kubisch zeitiger abschließen sollen, der Schussversuch kam zu spät. Mehrere solcher blockte die Weißwasseraner Abwehr in der 36.Minute - weder Hennig noch Szynke kamen mit dem Ball durch. Der Freistoß von Alexander Ullrich in der 38.Minute auf den Kopf von Daniel Czorny ist eine einstudierte Rietschener Standardsituation. Nur minimal setzte letzterer das Leder über den Knobel - Kasten.
Kurz vor dem Pausenpfiff legte Toni Kubisch den Ball zu weit nach rechts für Robert Balko, der diesen dann auch an der gleichen Seite verzog. So blieb es beim torlosen Remis zur Halbzeitpause.
Die leichten Vorteile konnten die Stählernen nicht nutzen.
Zum zweiten Teil wechselte der VfB auf der linken Seite, das sollte sich nach hinten raus noch bezahlt machen. Insgesamt war diese Halbzeit auch druckvoller und von den Spielzügen her besser.
Der FC Stahl scheiterte daran, dass nicht rechtzeitig und entschlossen der Abschluss gesucht wurde. In der 50.Minute zögerte beispielsweise Eric Hennig zu lange, weil er nochmal auflegen wollte und damit ein Abwehrbein dazwischen gehen konnte.
Seinen Kopfball nach der sich anschließenden Ecke klärte Steven Knobel mit einer Fußparade. Die schöne Kombination zwischen Oliver Kraatz und Ben Pohling, der auf Toni Kubisch ablegte, brachte letzterer nicht erfolgreich zu Ende, weil die Rietschener Abwehr sich einschaltete.
Zu viel Platz überließ der VfB Lukasz Klima, der in der gegnerischen Hälfte weiträumig seine Kreise ziehen konnte, allerdings drehte sich der Schuss in der 54.Minute vom Gehäuse weg. Nun wurden auch die Angriffe der Platzbesitzer drängender und es schien eine Frage der Zeit, bis der Ball im Tor liegt. Mehrere Schüsse in der 57.Minute, weil das Leder durch die Weißwasseraner Verteidigung nicht weggebracht werden konnte, verpufften ebenso, wie der straffe 25 – Meter – Schuss von Ondrej Brezar aus dem Zentrum, der in die Arme von Torwart Knobel ging. Allerdings bot die verstärkte Offensive nun den Gästen Räume zum Kontern.
Johann Fischer steckte in der 65.Minute auf Toni Kubisch durch, der sich allerdings wieder im Abseits befand. Auf der Gegenseite landete der Abwehrversuch von Christopher Robel nach Durchbruch von Lukasz Szynke in den Wolken. Sein Schuss aus ca. 25 Metern drei Minuten später flog rechts am Tor von Schlussmann Knobel vorbei.
Der Kopfball von Eric Hennig nach einer Ullrich – Ecke in der 73.Minute ging über den Kasten. Auf  der Gegenseite der Konter über Robert Balko auf Johann Fischer machte selbiges. Auch die Hereingabe von Lukasz Szynke auf den erneut frei postierten Eric Hennig verzog der Stürmer knapp.
Ben Pohlings Fernschuss in der 77.Minute ließ noch mehr Platz. Und wieder flog Eric Hennig schräg in der Luft liegend heran und köpfte die Szynke Flanke eine Minute später ins Toraus.
Auch der Freistoß von Robert Bens und der anschließende Kopfball von Ben Pohling fanden nicht den Weg ins Glück. Vom Aufsetzer durch Marc Gaumer in der 83.Minute zeigte sich Matthias Mersowsky wenig beeindruckt. Er war blitzschnell in der linken unteren Ecke. Nun stellten sich die Zuschauer so langsam auf eine torlose Begegnung ein. Auch als Lukasz Klimas Schussversuch durch Steven Knobel mit einer Handparade entschärft wurde. Den Abschlag verlängerte Toni Kubisch über die aufgerückte Rietschener Abwehr auf den wieselflinken Johann Fischer, der das Leder am herauslaufenden Matthias Mersowsky vorbei ins Tor zum 0:1 versenkte. Kurz darauf beendete unter großem Jubel der mitgereisten Fans Schiedsrichter Hagen Gahner die Partie.
Vielleicht ist das Tal der Tränen nun für den VfB durchschritten. Die Euphorie sollte nach Niederoderwitz zur letzten Nachholepartie am Ostermontag mitgenommen werden. Die Gastgeber sind nicht unfehlbar, was auch das Ausscheiden am Wochenende in der Pokalrunde gegen den VfB Zittau beweist.

Aufstellung FC Stahl Rietschen: Matthias Mersowsky – Daniel Czorny, Nico Kambor, Ondrej Brezar (85.Simon Rose), Ralf Ehrlich, Marco Holz, Alexander Ullrich, Lukasz Szynke, Lukas Klima, Ondrej Divis, Eric Hennig
Gelbe Karte: keine

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Oliver Kraatz, Robert Balko, Robert Bens, Christopher Robel, Martin Tzschacksch, Marc Gaumer, Markus Radestock (46.Johann Fischer), Ben Pohling, Anatolij Resch, Toni Kubisch
Gelbe Karte: Ben Pohling, Johann Fischer, Marc Gaumer

Torfolge:
0:1 Johann Fischer (89.)

Schiedsrichter: Hagen Gahner (SV Lok Schleife)
Linienrichter: Falk Lehnigk (SV 48 Reichwalde) und Steffen Seidel (SV Blau/Weiß Lodenau)
Zuschauer: 120